Am vergangenen Samstag ging es für die Recken beider Herrenmannschaften zum Auswärtsspiel in die Halle des MTV am Schloss-Gymnasium, wo der mit Liebe gepflasterte Sportlerparkplatz wochentags als Pausenhof herhalten muss (Stichwort: dual-use). Ein herrliches Beispiel rheinhessischer Zementbaukunst des späten zwanzigsten Jahrhunderts in hellrot.
Meistertrainer Peter Schmidt musste dieses Mal ein anderes Eisen schmieden und so machte unsere Erste mit Aushilfscoach Sascha Riemann um 18 Uhr den Anfang und zu Beginn direkt einiges falsch. Nach einer Viertelstunde konnte wir den ersten vergebenen Strafwurf und einen soliden 8:4-Rückstand vorweisen. Dabei waren wir uns treu geblieben und hatten die ersten paar Minuten verpennt. Schuster, Leisten, ihr wisst, was ich meine. In der Deckung waren wir mit den Halbspielern und deren einfacher aber effektiver Lauffinte anfangs arg überfordert. Im Angriff agierten wir etwas ideenlos, konnten den Rückstand aber bis zur Pause immerhin stabil halten. Weder nahmen wir 1-gegen-1-Situationen adäquat an, noch vermochten wir unsere Luft-Boden-Waffen Werner und Siemon in verwertbare Schusspositionen zu bringen. Eine ausbaufähige Leistung auf der Mitte und relativ wirkungslose Außenspieler besorgten das Übrige zum Pausenstand von 15:11.
In Hälfte zwei sollte alles besser werden. Wurde es auch. Jedenfalls bis kurz vor Schluss. Zum Einen wusste Neutrainer Riemann seine gesamte Handballerfahrung mit der verwegenen Umstellung auf eine 5-1-Deckung zu nutzen. So hatten wir nicht nur dauerhaft einen der Halben aus dem Spiel genommen sondern durch gutes Verschieben die verbleibenden fünf MTVler auch besser in der Hand. Zum Anderen wurde Rainer „halb Mensch, halb Muskel“ Panusch eingewechselt, der sich ebenso wie unsere andere Maschine, Moritz Kolb, sechsmal auf der Torschützenliste eintrug. Ein kleiner Lauf brachte uns auf einen Treffer heran, aber spätestens als Rainer sein Spiel mit einem Eintrag in der Zeitstrafenliste zu krönen versuchte und der Unparteiische ihm den Wunsch auf nachdrückliches Bitten hin erfüllte, waren wir mit den Kräften am Ende. So sehr dass wir beim Abfangen eines langen Balls vom Tor der Gegner auch noch ohne einen Ruf der Warnung zu zweit ineinander rannten und das Spielgerät, wie zum Spott, in Gegners Hände rollte. Einzig Keeper Sibürge lieferte eine konstant gute Leistung ab. Der MTV gewann schlussendlich mit 33:29 und belohnte sich für eine konzentrierte Vorstellung und den besseren Start.
Positiv erwähnen möchte der Verfasser die Stimmung während des anschließenden Spiels unserer „Zwodden“ an Ort und Stelle. Mit humoriger Sangesleistung, virtuoser Perkussionsunterstützung und feinstem Pilsbier waren alle bestens unterhalten. Der HVW darf sich – zumindest in diesem Sinne – für einen gelungenen Abend bei tollen Gastgebern bedanken!
Kommendes Wochenende schnüren wir für den Heimspielsonntag auf ein Neues die Sprunggelenksbandagen und versuchen dann auch mal wieder sportlich zu überzeugen. (So. 15.04.2018; 18 Uhr, GSW, Hechtsheimer Straße 31, 55130 Mainz)
Für den HVW reisten in die Mainzer Innenstadt: Sibürge (Tor), Kolb (6/1), Panusch (6), Ptaschnik (1) Sandrock, Siemon (7/3), Spengler (4), Theysen (1), Teppich, Ubl, Werner (4)
Danke, Olli und Sascha, für eure Hilfe!
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